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Frauengottesdienste am Sonntag Rogate


24. April 2024

Im Mittelpunkt steht die Care-Arbeit: „Das ist doch selbstverständlich?! Kümmern ums kümmern“

DRESDEN - Am Sonntag Rogate, der in diesem Jahr am 5. Mai gefeiert wird, laden Frauen seit über 70 Jahren zu regionalen Gottesdiensten ein. Diese Gottesdienste werden von der Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens vorbereitet und nach einer Liturgie gefeiert, die sich am Thema des bundesweiten Frauensonntags orientiert. In diesem Jahr nimmt die Liturgie mit dem Thema „Das ist doch selbstverständlich?! Kümmern ums kümmern“ diejenigen in den Blick, die sich immer wieder um andere kümmern. „Ob in der privaten Pflege, im Ehrenamt der Kirchgemeinde oder in Vereinen – oft sind es Frauen, die sich um andere kümmern“, sagt Peggy Rühle von der Frauenarbeit der sächsischen Landeskirche. Diese Fürsorge- und Care-Arbeit, ohne die es weder in der Kirche noch in der Gesellschaft funktionieren würde, werde in den Gottesdiensten am Sonntag Rogate besonders gewürdigt. „Dabei wollen wir auch daran erinnern, dass diejenigen, die für andere Sorge tragen, auch selbst Fürsorge brauchen“, so Peggy Rühle. Dazu habe ein Team aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Frauenarbeit die Liturgie und Material für den Gottesdienst erarbeitet, welches den Gemeinden zur Verfügung gestellt wurde.   

Die Frauengottesdienste rund um den Sonntag Rogate reichen von normalen Gemeindegottesdiensten bis hin zu Gemeindefesten. Häufig gibt es im Anschluss an den Gottesdienst noch eine Kaffeetafel oder ähnliches, um miteinander ins Gespräch zu kommen. An manchen Orten finden auch Veranstaltungen für Familien statt. Generell sind zu den von Frauen vorbereiteten Gottesdiensten nicht nur Frauen, sondern alle Gemeindemitglieder und Interessierten herzlich willkommen.

Mit einem Teil der Kollekte der Rogate-Gottesdienste unterstützt die Frauenarbeit in Sachsen immer ein besonderes Projekt. In diesem Jahr ist es ein Projekt zur Stärkung pflegender Angehöriger, welches vom Arbeitsbereich „Frauengesundheit“ der Frauenarbeit in Sachsen ins Leben gerufen wurde. 80 Prozent aller zu Pflegenden werden zu Hause gepflegt, zu einem Großteil von Müttern, Töchtern, Schwiegertöchtern, Partnerinnen oder auch Nachbarinnen. Mit dem Projekt soll diesen Frauen eine kleine Entlastungszeit ermöglicht werden.

Ausgewählte Gottesdienste in Sachsen

In Dresden findet ein Rogate-Gottesdienst um 9:30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche statt, zu dem die gesamte Gemeinde eingeladen ist. Vorbereitet wurde der Gottesdienst von einem Team von Frauen um Pfarrerin Dorothee Fleischhack und Prädikantin Diana von Eynern. Auch in Lichtenberg bei Dippoldiswalde beginnt um 9:30 Uhr ein Rogate-Gottesdienst. Um 10:30 Uhr wird zu einem Rogate-Gottesdienst mit anschließendem kleinen Mittagsimbiss in die Dorfkirche von Kühren (Wurzen) eingeladen. In der Kirche in Pegau (Leipziger Land) beginnt der Rogate-Frauengottesdienst mit einem anschließenden Frauentreffen am Nachmittag um 15:00 Uhr.

Ein Rogategottesdienst als Frauen- und Familienfest mit kreativen und informativen Angeboten sowie Brunch findet von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr im ostsächsischen Großhennersdorf statt. Nach dem Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Kirche Großhennersdorf, zu dem auch ein Kindergottesdienst angeboten wird, sind alle eingeladen zum Kennenlernen und Austauschen beim Brunch, bevor ab 12:30 Uhr Workshops rund um die Kirche und das Gemeindehaus angeboten werden. Dabei kann man auch den Katharinenhof genauer kennenlernen. Nach dem Kaffeetrinken endet das Fest mit Abschluss und Segen.
Zwei weitere Frauen-Gottesdienste beginnen jeweils um 14:00 Uhr in erzgebirgischen Marienberg und in der Kirche Rothenkirchen im Vogtland.

Auch andere Rogate-Gottesdienste finden am Nachmittag statt, so dass sich ein gemeinsames Kaffeetrinken anschließen kann. Unter diesem Link finden Sie alle weiteren Gottesdienste in Sachsen.

Weitere Informationen und Material zum Rogate-Gottesdienst finden Sie unter folgendem Link auf der Webseite der Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Zum Hintergrund

Entstanden sind die Rogate-Treffen 1947 in einer Situation, in der viele Frauen – durch den Krieg verwitwet – mit ihrer familiären Situation alleine fertig werden mussten. Zur Unterstützung und Würdigung bot die Kirchliche Frauenarbeit für diese Frauen ein Fest unter dem Thema „Gottes Gebot für Frauen in Not“ an. In den 1980er Jahren änderte sich der Stil der Frauentreffen. Während bis dahin ein längerer Vortrag einer Rednerin im Mittelpunkt der Treffen stand, wurden nun vermehrt Gestaltungsformen gefunden, in denen die Frauen vor Ort in die Planung und Durchführung einbezogen werden.

Heute erarbeitet ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen Frauen das jeweilige Thema und den Gottesdienstvorschlag. Die „Rogate-Frauentreffen“ sind Vergewisserung der biblischen Botschaft in der jeweiligen persönlichen und aktuellen Situation von Frauen.

Der Sonntag „Rogate“ als Bete-Sonntag folgt dem Singe-Sonntag „Kantate“ und entstammt dem frühen liturgischen Brauch der Bittprozessionen. Er ist der sechste von sieben Sonntagen in der Osterzeit vor Christi Himmelfahrt.

Rogate-Frauentreffen der Kirchgemeinden des Kirchenbezirkes Pirna
Rogate-Frauentreffen einer Kirchgemeinde in Pirna (Foto: Rainer Oettel)

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